Verschwendung der eigenen Jugend als Lebensmotto – das war nicht gestern, sondern ist wieder mal heute. Hier. Im Status Quo des Plattformkapitalismus, wo alles hyped und nichts mehr heilt. Isolation Berlin tragen dieses Lebensgefühl im Namen, aber auch in der Musik ihrer Platten. „Und aus den Wolken tropft die Zeit“ (2016) war ein junges Manifest der Hamburger – also eigentlich Berliner – Schule, das dem Gegenwartsnihilismus die Ray-Ban-Brille von der Fratze reißt, um die Leere dahinter zu erkennen. Die einzige Folgerung daraus: „Vergifte dich“ (2018), Album Nummer zwei, auf dem Tobi, Simeon, David und Max die Kälte einer Großstadt vom Kaliber Berlins in jenen trunkenen Kreativitätsrausch ummünzen, auf den zur Blütezeit des Post-Punks alle abfuhren. Damals, in den Achtzigern. Nun steht der von Trendgequälten und Kulturrealisten erwartete Nachfolger „Geheimnis“ kurz vor der Veröffentlichung – ob sie es uns verraten werden? Seht ihr dann in Hamburg.
Showtime: 21:00 – 22:00 Uhr